Nach BioNTech am Wochenende überrascht auch Moderna mit vielversprechenden Daten eines Krebsimpfstoffes. Insbesondere in Kombination mit einem zugelassenen Präparat des US-Pharma-Riesen Merck liefert der Kandidat gute Ergebnisse. Die Moderna-Aktie zieht kräftig an und nähert sich einer wichtigen Widerstandszone.
Auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research berichtete Moderna, dass der personalisierte Krebsimpfstoff „mRNA-4157“ in Kombination mit „Keytruda“ eine höhere Gesamtüberlebensrate zeigte, als das Merck-Präparat in Monotherapiestudien. Die Studie wurde mit Patienten durchgeführt, die an einem sogenannten HPV-negativem Plattenepithelkarzinom des Kopfes und Halses leiden. Die Impfstoffkombination zeige Hinweise auf die Aktivierung von Immunreaktionen bei Patienten und erwies sich in der Studie als sicher und gut verträglich, so Moderna.
Der Impfstoff, den das Biotechnologie-Unternehmen gemeinsam mit Merck entwickelt, soll das Immunsystem der Patienten darauf trainieren, bestimmte Mutationen in Krebszellen zu erkennen und anzugreifen. Bereits in einer anderen Studie hatte er vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Melanomen gezeigt. Michael Yee, Analyst bei der Investmentbank Jefferies, hält es daher für möglich, „dass sie (die Therapieplattform; Anm.d.Red.) auch bei anderen Indikationen als dem Melanom funktionieren könnte“. Yee bestätigte daher auch seine Kaufempfehlung für Moderna mit einem Kursziel bei 125 Dollar.
Die Papiere der Amerikaner sprangen am Dienstagnachmittag in Frankfurt in der Spitze um fast elf Prozent. Auch am Mittwochmorgen notieren sie im Plus – zur Stunde knapp 1,4 Prozent. Damit nimmt der Kurs auch wieder die Widerstandszone zwischen 105 und 106 Euro ins Visier. Seit Jahresbeginn verbuchte die Aktie einen Aufschlag von 16,4 Prozent.
Fazit
Moderna macht in vielen Bereichen seiner breiten Pipeline zuletzt vielversprechende Fortschritte. Erst Ende März hatte das Unternehmen unter anderem angekündigt, drei seiner Impfstoff-Programme in die Phase-III-Studien überführen zu wollen (€uro am Sonntag berichtete). Charttechnisch würde ein Überwinden der Widerstandszone ein frisches Kaufsignal auslösen.