Einen gewaltigen – und unerwarteten - Satz nach oben machten die Aktien von Moderna am Mitwoch an der US-Börse: Um bis zu 16 Prozent ging es mit den Papieren des Impfstoffherstellers aufwärts. Hintergrund sind Insiderkäufe: Sowohl Moderna-Chef Stephane Bancel als auch Direktor Paul Sagan aus dem Verwaltungsrat hatten am 3. März kräftig zugegriffen.

Das ging aus einer Meldung an die US-Börsenaufsicht SEC hervor. Konkret erwarb Bancel Aktien im Wert von rund fünf Millionen Dollar. Besonders bemerkenswert: Es ist das erste Mal, dass der Manager Moderna-Aktien kauft, seit er im Oktober 2011 die Leitung des Biotech- und Pharmakonzerns übernahm.

Sagan erwarb unterdessen Papiere im Wert von einer Million Dollar. Insider-Käufe von Top-Führungskräften werden an der Börse in der Regel als Zeichen des Vertrauens ins eigene Unternehmen gewertet.

Im Falle von Moderna wäre das in der Tat ein deutliches Signal, dass die beiden Manager für die Zukunft ihrer Firma zuversichtlich gestimmt sind: Schließlich hat die Aktie im vergangenen Jahr rund 60 Prozent an Wert verloren.

Auch ein juristischer Sieg könnte zum Optimismus der beiden Pharma-Experten beigetragen haben: Moderna hat eine Klage gegen den US-Konzern Pfizer und Biontech aus Mainz gewonnen. Der Konzern hatte die beiden Wettbewerber beschuldigt, bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen Modernas Technologien kopiert und dabei Patentrechte verletzt zu haben. Die Patentkammer des Landgerichts Düsseldorf gab gestern der Klage statt. Pfizer und Biontech, die gemeinsam den COVID-Impfstoff Comirnaty entwickelt hatten, könnten nun Schadensersatzzahlungen drohen.

Moderna braucht unterdessen dringend ein neues Erfolgsprodukt: Bislang sind nur zwei Produkte der Amerikaner zugelassen: Zum einen der Covid-19-Impfstoff „Spikevax“, der aber seit dem Ende der Corona-Pandemie kaum noch gefragt ist. Zum anderen ist seit dem Herbst 2024 ein Impfstoff gegen das Atemwegsvirus RSV auf dem Markt, der für Menschen über 60 Jahre zugelassen ist.

Moderna will weiter Gas geben und auf Basis der bestehenden so genannten mRNA-Plattform Moderna neue Medikamente entwickeln, unter anderem gegen Krebs und Influenza. Die Zahlen zum vierten Quartal, die das Unternehmen im Februar veröffentlicht hatte, gaben indes wenig Grund zur Freude. Der Umsatz war deutlich geschrumpft, und die Sparmaßnahmen, die CEO Bancel eingeleitet hat, dürften kaum reichen, um die Firma wieder auf den Erfolgspfad zu führen.

Moderna Inc (WKN: A2N9D9)

Fazit

So lange kein neuer Blockbuster in Sicht ist, drängt sich ein Einstieg nicht auf.