Nach dem rätselhaften Kurssturz sprechen Analysten von einer übertriebenen Marktreaktion. Und sehen weiter Potenzial in der Aktie des Sportartikelkonzerns.

Zehn Prozent stürzte die Aktie des Sportartikelkonzerns Adidas Mitte der Woche ab, 15 Prozent hatte sie innerhalb einer Woche eingebüßt. Dabei waren die Quartalszahlen eigentlich längst raus. Für Irritationen im Markt hatten jedoch Aussagen von Konzernchef Björn Gulden in einer Telefonkonferenz gesorgt.

Der hatte eigentlich gute Nachrichten im Gepäck. Die Belastungen aus US-Zöllen sollten sich in diesem Jahr nicht wie befürchtet auf 200 Millionen Euro summieren, sondern nur noch auf 120 Millionen.

Doch hängen geblieben waren Aussagen von Gulden, wonach es im US-Einzelhandelsgeschäft Bremsspuren geben soll, und dass Händler mit ihren Bestellungen derzeit vorsichtig agierten. Das soll die Aktien stark unter Druck gesetzt haben. Zudem könnten die Belastungen durch die US-Zollpolitik im kommenden Jahr zunehmen, insbesondere auch durch indirekte Effekte, hatte Gulden gewarnt. 

Vergangene Woche erst hatte Adidas nach einem Umsatzrekord im dritten Quartal die Prognose für das Gesamtjahr erhöht. Das Unternehmen befinde sich nach einer Umstrukturierung mittlerweile wieder in der Spur und erziele eine operative Gewinnmarge von zehn Prozent Umsatzrendite, hatte Gulden gesagt. Der Fokus liege nun auf einem guten Übergang ins Jahr 2026.

Fazit

Eine ganze Reihe von Analysten hat sich inzwischen zu Wort gemeldet. Berenberg und UBS bezeichneten den Kurssturz als übertrieben, Bernstein Research glaubt an ein solides erstes Halbjahr 2026. Der Einbruch der Aktie sei schwer zu erklären und nicht gerechtfertigt, hieß es auch bei der Deutschen Bank, die ihre Kaufempfehlung bei einem Kursziel von 280 Euro bestätigte. RBC erwartet 2026 weiter gesundes Umsatz- und Gewinnwachstum, auch dank der Fußball-Weltmeisterschaft.


Adidas (WKN: A1EWWW)