Aufgrund von Verstößen gegen europäische Kartellvorschriften verdonnert die EU-Kommission Apple zu einer Geldstrafe in Milliardenhöhe. Konkret geht es die Behinderung von Anbietern von Musik-Streaming-Diensten. Die dritthöchste Strafe, die die Kommission jemals verhängt hat, setzt die Apple-Aktie am Montag erneut unter Druck.

Apple habe seine marktbeherrschende Stellung bei der Distribution von Musik-Streaming-Apps ausgenutzt, schrieb EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Montagmittag auf X, ehemals Twitter. Konkret werfen die Aufseher dem Konzern vor, die Entwickler der Apps daran gehindert zu haben, „Verbraucher über alternative, billigere Musikdienste außerhalb des Apple-Ökosystems zu informieren“, wird Vestager der entsprechenden Mitteilung der Kommission zitiert. Dadurch seien Nutzern seit fast zehn Jahren höhere Kosten entstanden.

Die Strafe geht auf eine Beschwerde des Streaming-Dienstes Spotify zurück. Die Schweden hatten bereits 2019 auf die, ihrer Meinung nach, Behinderungen hingewiesen, die unter anderem die App-Store-Gebühren von 30 Prozent umfassen. Die 1,8 Milliarden Euro Geldstrafe bedeutet nicht nur Apples ersten Verstoß gegen EU-Recht, es ist gleichzeitig auch die dritthöchste Strafe, die die EU-Kommission jemals verhängt hat. Der Konzern hat bereits angekündigt, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.

Der Apple-Aktie droht am Montag der dritte Verlusttag in Folge. In Frankfurt notieren die Papiere am frühen Nachmittag 0,6 Prozent leichter. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf sieben Prozent, womit Apple der zweitschwächste Wert der sogenannten Magnificent Seven ist. Lediglich Teslas Performance (minus 20 Prozent) ist schlechter.

Apple (WKN: 865985)

Fazit

Finanziell wird das Bußgeld für einen Konzern, der alleine im letzten Quartal einen Gewinn von 33,9 Milliarden Dollar erzielt hat, keine ernsthafte Belastung sein. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass mit der Entscheidung ein Präzedenzfall für ähnliche Vorwürfe - beispielsweise aus dem Gaming-Sektor - geschaffen wurde. Charttechnisch befindet sich die Aktie seit einigen Wochen im Abwärtstrend. Wichtig ist, dass die Unterstützung im Bereich der 159-Euro-Marke verteidigt wird.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.