Ein „Jahr der Umsetzung“ stellt Pfizer-CEO Albert Bourla in Aussicht. Nach diversen Rückschlägen in 2023 – begleitet von der schlechtesten Performance der Aktie in einem halben Jahrhundert –, sollen nun die angestoßenen Veränderungen greifen. Charttechnisch scheiterten die Bullen zuletzt mehrfach an einem wichtigen Widerstand.

Im Rahmen seines Auftritts auf der J.P. Morgan Healthcare Conference am Montag räumte Bourla ein, dass der Konzern im zurückliegenden Jahr in mehreren Bereichen empfindliche Fehlschläge habe hinnehmen müssen. Unter anderem dürfte er damit die Anfang Dezember aufgrund zahlreicher Nebenwirkungen abgebrochene Studie zum Abnehm-Medikament „Danuglipron“ meinen. Außerdem musste Pfizer im Oktober seine Ziele für den Corona-Impfstoff kassieren.

Entsprechend enttäuschend fiel 2023 auch die Performance der Aktie aus. Sie verlor auf Dollar-Basis fast 44 Prozent an Wert und fuhr damit ihr mit Abstand schlechtestes Ergebnis in den letzten 50 Jahren ein. Nur viermal hatten die Papiere in diesem Zeitraum mehr als 20 Prozent binnen eines Jahres abgegeben, nicht einmal wurde dabei die 25-Prozent-Marke geknackt.

Für 2024 kündigte Bourla am Montag ein „Jahr der Umsetzung“ an. So solle beispielsweise die 43 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Onkologie-Unternehmens Seagen, die im Dezember abgeschlossen wurde, zum Tragen kommen. Gleichzeitig wolle man beim Thema Adipositas-Behandlung weiter Gas geben. Milliardenschwere Zukäufe in dem Bereich seien jedoch unwahrscheinlich, da der Fokus auf der Reduzierung von Kosten und Schulden liege, so der CEO.

Pfizer (WKN: 852009)

Die deutschen Anleger vermögen Bourlas Pläne bislang nicht zu überzeugen. Die Pfizer-Aktie notiert am Mittwochvormittag auf der Handelsplattform Xetra leicht im Minus. Der jüngste Ausbruchsversuch der Bullen über die 50-Tage-Linie ist damit erst einmal gescheitert. Bereits rund um den Jahreswechsel war der Kurs wiederholt an dem Widerstand abgeprallt.

Fazit

Bourla hat in den letzten Wochen ohne Frage diverse Schritte unternommen, um den Konzern wieder auf Kurs zu bringen. Dazu zählt unter anderem die Aufteilung des kommerziellen Geschäfts in eine US- und eine Rest-der-Welt-Einheit sowie der Rücktritt der bisherigen CCO Angela Hwang. Nach der jüngsten Erholung von plus zwölf Prozent seit Mitte Dezember fehlen auf Euro-Basis noch rund fünf Prozent für den Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.