Gute Nachrichten für Moderna: Die US-Aufsichtsbehörde FDA hat für den RSV-Impfstoff für ältere Menschen grünes Licht gegeben. Das Medikament mit dem Namen mResvia ist damit das zweite Moderna-Produkt überhaupt, das auf dem US-Markt zugelassen ist – nach dem Covid-19-Impfstoff, der aber kaum noch gefragt ist.
Das neue Präparat soll Menschen über 60 Jahre vor dem Respiratorischen Synzytialvirus (RSV) schützen. Der Krankheitserreger verursacht Atemwegsprobleme und kann besonders für ältere Personen gefährlich werden. In den USA werden jedes Jahr 60000 bist 160000 Menschen wegen einer RSV-Infektion im Krankenhaus behandelt, mehrere Tausend ältere Menschen sterben jährlich daran.
Neue Einnahmequelle
Moderna ist mit seinem Impfstoff spät dran: RSV-Impfstoffe von GSK und Pfizer sind in den USA bereits seit letztem Herbst verfügbar und verkaufen sich gut, wobei das GSK-Präparat die Nase vorn an. Aber besser spät als nie. Das Pharmaunternehmen braucht dringend eine neue Einnahmequelle, nachdem sich das einzige andere Moderna-Produkt, der Covid-19-Impfstoff Spikevax, nur noch schleppend verkauft.
Wie Spikevax nutzt der RSV-Impfstoff die mRNA-Technologie, die Moderna auch bei weiteren Produkten einsetzen will, etwa bei Krebstherapien. Große Hoffnungen ruhen insbesondere auf einem Impfstoff gegen das maligne Melanom, eine bösartige Form von Hautkrebs. Die ersten Probanden werden derzeit im Rahmen einer klinischen Studie damit behandelt, die bisherigen Ergebnisse stimmen optimistisch.
Bereits 2025 könnte die Zulassung erfolgen, hofft jedenfalls Moderna-Chef Stéphane Bancel. Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr rund 21.000 Menschen am Malignen Melanom, etwa 3000 von ihnen sterben daran. In Deutschland ist der so genannte Schwarze Hautkrebs die fünfthäufigste Krebserkrankung.
Kooperation mit OpenAI
Insgesamt arbeitet das US-Unternehmen derzeit an über 40 Produkten und setzt dabei auch auf Künstliche Intelligenz, die die Forschungs- und Entwicklungszeit im Labor verkürzen, aber auch den Konzern insgesamt effizienter machen soll. So arbeitet man mit OpenAI zusammen, dem Unternehmen hinter ChatGPT.
Für 2024 hat sich Moderna einen Umsatz in Höhe von rund vier Milliarden Dollar vorgenommen – inklusive des RSV-Impfstoffs. Ab 2025 soll der Umsatz wachsen und 2026 will man mit Hilfe neuer Produkte die Gewinnzone erreichen.
Fazit
Zuletzt sorgte indes die Vogelgrippe für Bewegung bei der Moderna-Aktie sowie bei anderen Impfstoff-Herstellern. Moderna arbeitet an einem mRNA-Impfstoff gegen diese Erkrankung, die bei Menschen allerdings relativ selten ist. Größeres Potenzial dürfte sich aus Impfstoffen gegen Krebs und RSV ergeben.