Am Montag nach Börsenschluss in den USA öffnet der Spezialist für Lösungen zur Analyse großer Datenmengen seine Bücher zum zweiten Jahresviertel. Die Ergebnisse des Auftaktquartals, eine erhöhte Prognose und der gute Lauf der Papiere schüren hohe Erwartungen.
Das Marktumfeld für Technologie-Werte hat sich in den letzten Handelstagen spürbar eingetrübt, auch die Palantir-Aktie steht unter Druck. Investoren schauen nun wohl noch genauer auf die Quartalsergebnisse, die das Unternehmen nach US-Handelsschluss am 5. August veröffentlicht.
Weiter hohes Wachstum
Das Unternehmen selbst hat für die drei Monate Umsätze zwischen 649 und 653 Millionen Dollar in Aussicht gestellt, die Konsensschätzung der Analysten liegt im oberen Bereich der Spanne. Dies entspräche einem Wachstum von 22,4 Prozent gegenüber Vorjahr. Dazu soll der bereinigte Gewinn von fünf auf acht Cent pro Aktie zugelegt haben.
Im diesjährigen Auftaktquartal gelang auf Jahressicht ein Wachstum von 21 Prozent. Palantir hob daraufhin seine Jahresziele an, erwartet verglichen mit den Ergebnissen von 2023 eine Umsatzsteigerung von mindestens 20 Prozent. Im privatwirtschaftlichen US-Geschäft strebt Unternehmenschef Alex Karp ein Umsatzwachstum von mindestens 45 Prozent an.
Insider verkaufen vor Zahlen
Insider trennten sich vor der Zahlenvorlage von Unternehmensanteilen: Aufsichtsratsmitglied Lauren Stat veräußerte jüngst 3.050 Anteilsscheine für über 82.000 Dollar. Der Verkauf folgte auf eine Transaktion Mitte Juli, als sie bereits 2.000 Papiere losschlug. Im gleichen Zeitraum trennte sich Finanzchef David Glazer von 90.000 Anteilen im damaligen Wert von über 2,5 Millionen Dollar. Der Zeitpunkt war günstig: Am 18. Juli markierte die Aktie bei 27,33 Euro ihr Jahreshoch, gab seither deutlich ab. Seit Jahresbeginn steht aber noch ein Kursplus von rund 39 Prozent.
Fazit
Palantir bedient mit künstlicher Intelligenz und Verteidigung zwei Bereiche, die an der Börse in den letzten Monaten stark gefragt waren. Die Bewertung mit einem für dieses Jahr erwarteten KGV von über 70 ist entsprechend sportlich. Bleibt das Wachstum hoch, ist die Bewertung eher zu rechtfertigen. Enttäuscht das Unternehmen mit Zahlen oder Ausblick, drohen weitere Kursverluste.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.