Vintage liegt voll im Trend – darunter versteht man Kleidungsstücke, die vor einigen Saisons mal angesagt waren und plötzlich wieder gefragt sind. Wer Zalando-Aktionär ist, dem dürfte dieses Phänomen bekannt vorkommen. Denn die einstige Corona-Überflieger-Aktie, die im Anschluss an die Pandemie in der Mottenkiste verschwand, erlebt derzeit ein Comeback.

Gleich zwei Geldhäuser äußerten sich positiv zu dem Online-Modehändler: Deutsche Bank Research hob das Kursziel von 34 auf 36 Euro an, die Einstufung lautet weiterhin „kaufen“.

Adam Cochrane, der die Berliner für das Institut analysiert, zählt den Titel zu seinen "Top Picks" für dieses Jahr.

Bei der RBC aus Kanada ist man sogar noch optimistischer: Hier wurde das Kursziel von 40 auf 42 Euro heraufgesetzt, der Titel bleibt auf „Outperform“. Der zuständige Analyst traut dem Mode-Unternehmen zu, dass Zalando das obere Ende der Warenvolumen- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr schaffen kann und hält den Titel für attraktiv bewertet.

Hoffnung für Einzelhändler

Bereits in der letzten Woche hatte der Titel deutlich angezogen, nachdem es hoffnungsvolle Nachrichten aus dem Einzelhandelssektor gegeben hatte. So hatte die britische Baumarktkette Kingfisher, die in acht europäischen Märkten Filialen betreibt, ihre Prognose angehoben und von einer erfreulichen Geschäftsentwicklung berichtet, vor allem in Polen und Großbritannien.

Auch die britische Modekette Next hatte ihre Prognose erhöht, und das sogar schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen. Next setzt auf eine Mischung aus Filialen und Online-Handel und will auch letzteren weiter stärken. Zalando hatte zuletzt solide Zahlen vorgelegt und dabei von Sparmaßnahmen profitiert.

Zalando (WKN: ZAL111)

Fazit

Charttechnisch hat sich das Bild mit dem Sprung über die 25-Euro-Marke deutlich aufgehellt. Trotz zarter Erholungssignale sollten Anleger bedenken, dass die Stimmung im Einzelhandel weiterhin getrübt ist. Die alten Höchstkurse von um die 100 Euro sind noch in sehr weiter Ferne.