Zalando sorgt heute im vergleichsweise ruhigen Marktumfeld für Gesprächsstoff: Mit rund vier Prozent Plus führt die Aktie des Online-Einzelhändlers zum Mittag den DAX an. Ein ungewohntes Bild, schließlich hat der Titel seit Jahresstart fast ein Viertel an Wert eingebüßt. Was steckt hinter dem Erholungsversuch des Mode-Papiers?
Die Baader Bank hat zwar das Kursziel für den Online-Modehändler von 37 Euro auf 32 Euro zurückgestutzt -was immerhin noch rund 33 Prozent Kurspotenzial entspricht. Doch die neue Empfehlung lautet Kaufen, statt zuvor „Add“. Die Experten des Geldinstituts sehen für das Berliner Unternehmen eine hervorragende Marktstellung, nach dem Zalando den Wettbewerber About You übernommen hat.
Mit einem Kursziel von 33 Euro und einer bestätigten Kaufempfehlung hatte vor wenigen Tagen die LBBW die Zalando-Aktie eingestuft – allerdings hatte die Bank dabei das Kursziel von zuvor 36 Euro gesenkt.
Anfang August hatte das DAX-Mitglied den jüngsten Quartalsbericht vorgelegt und dabei überraschend die Prognose für das Gesamtjahr angehoben, unter Berücksichtigung der im Juli abgeschlossenen About-You-Übernahme. Zalando will nun einen Jahresumsatz zwischen 12,1 und 12,4 Milliarden Euro erzielen, das bereinigte Ebit soll von 550 bis 600 Millionen Euro erreichen.
Das Bruttowarenvolumen (GMV) erwarten die Berliner zwischen 17,2 Milliarden und 17,6 Milliarden Euro. Aus der About-You-Übernahme erhofft sich Zalando Kosteneinsparungen und erste Synergien, die längerfristig signifikant ausfallen sollen: ab 2029 rechnet das Unternehmen hier mit rund 100 Millionen Euro jährlich.
Fazit
Das Unternehmen will europaweit zu einem wichtigen Plattform-Anbieter in Sachen Mode und Lifestyle werden, doch der Weg dorthin dürfte lang und steinig sein. Noch zeichnet sich kein nachhaltiger Turnaround ab.