Der Elektroautobauer hat zuletzt deutlich weniger in China hergestellte Fahrzeuge verkauft und damit auch schwächer abgeschnitten als der dort beheimatete Rivale BYD. Der Rückgang reiht sich damit in zuletzt schwächere Verkaufszahlen aus Europa ein. 

Wie aus Daten der CPCA, dem chinesischen Verband für Personenkraftwagen, hervorgeht, verkaufte Teslas im Januar 63.238 in China hergestellte Fahrzeuge. Dies entspricht einem Rückgang um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. 

In seiner Gigafactory in Shanghai fertigt Tesla das Model 3 sowie das Model Y, allerdings nicht nur für den chinesischen Markt, sondern exportiert von dort aus auch in andere Länder. Aussagen über den reinen Absatz im Reich der Mitte lassen sich aus den Daten somit nicht herauslesen.

Bedeutender Absatzmarkt

Für China könnten etwas schwächere Zahlen als vor einem Jahr auch mit dem dortigen Neujahrsfest zusammenhängen. Dieses begann, anders als 2024, in diesem Jahr bereits Ende Januar. Die Feierlichkeiten wirken sich auch auf Produktion und Konsumaktivität aus. 

Das Reich der Mitte ist für Tesla ein wichtiger Markt: Im vergangenen Jahr verzeichnete der Elektroautopionier weltweit einen leichten Absatzrückgang, in China setzte das Unternehmen dagegen 8,8 Prozent mehr Fahrzeuge ab als im Vorjahr. Von insgesamt knapp 1,8 Millionen verkauften Autos entfiel über ein Drittel auf die Volksrepublik. Im vergangenen Monat brachte Tesla in China eine überarbeitete Version seines Verkaufsschlagers Model Y auf den Markt.

Rückgänge in Europa

Rückläufige Zahlen bei den in China hergestellten Fahrzeugen reihen sich in zuletzt schwächere Verkaufszahlen ein, vor allem in Europa. In Deutschland wurden im Januar lediglich 1.277 Tesla-Fahrzeuge neu zugelassen, auf Jahressicht ein Einbruch um 59,5 Prozent. Dem Börsendienst Bloomberg zufolge fielen die monatlichen Neuzulassungen damit so niedrig aus wie seit Juli 2021 nicht mehr. 

Dabei erfreuten sich batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) hierzulande einer wachsenden Nachfrage, zum Jahresstart wurden 53,5 Prozent mehr neu zugelassen als im Januar 2024. Denkbar, dass die politischen Aktivitäten von Tesla-Chef Elon Musk inklusive der Sympathie für die AFD die Verkaufszahlen belasten. Allerdings büßte Tesla im Januar auch in anderen Ländern deutlich ein (mehr dazu lesen Sie in der aktuellen €uro am Sonntag

Konkurrent BYD glänzt

Die Zahlen von Tesla für den Standort in China stehen im Gegensatz zu den starken Verkaufszahlen des chinesischen Konkurrenten BYD. Dieser verkauft den Großteil seiner Fahrzeuge im heimischen Markt. Allerdings bietet BYD, anders als Tesla, neben reinen Stromern auch Plug-in-Hybride an und profitierte zuletzt auch von deutlichen Zuwächsen bei der Antriebsart. 

Tesla (WKN: A1CX3T)

Aktie unbeeindruckt

An der Börse sorgen die Daten aus China heute nicht für Nervosität, die Aktie von Tesla notieren in Frankfurt minimal im Minus, im Xetra-Handel stehen aktuell grüne Vorzeichen. Über die letzten zwölf Monate hat die Aktie deutlich zugelegt, auch, wenn sie von den Höchstständen Ende 2024 wieder etwas zurückgekommen ist. 

Fazit

Wie die Absatzentwicklung im chinesischen Absatzmarkt im Einzelnen war, lässt sich anhand der Daten nicht final erkennen, da diese die dort hergestellten Fahrzeuge und somit auch Exporte berücksichtigen. Der Rückgang deutet aber darauf hin, dass es bei Tesla nicht so gut lief wie beim Konkurrenten BYD. Die zuletzt vorgelegten Jahresergebnisse von Tesla mit einem leichten Absatzrückgang und einem Gewinneinbruch legen ebenfalls nahe, dass das Kerngeschäft schwächelt. Schnelle Besserung versprechen die Zahlen für Januar, auch aus Europa, nicht. Derweil blicken Investoren gebannt auf das Geschäft mit Robotaxis. Chef Musk will bereits Mitte des Jahres einen solchen Service in den USA starten. Diese Fantasie half der Aktie zuletzt.