Zum Ende der Handelswoche kann die Aktie des Stahlkonzerns Thyssenkrupp über zwei Tage zweistellig zulegen und schiebt sich wieder über die Marke von 7 Euro. Das ist jetzt passiert:
Es gibt gute Nachrichten für Thyssenkrupp-Aktionäre, denn nach dem IPO der Tochter Nucera beabsichtigt man wohl die nächste teilweise Ausgliederung vorzunehmen, die zusätzlich noch einige Synergieeffekte bringen soll.
Verkauf liegt bei Thyssenkrupp in der Luft
Denn bei der Stahlsparte des Industriekonzerns könnte einem Pressebericht zufolge bald der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky einsteigen. Vertreter des Industriekonzerns führten mit diesem vertiefte Gespräche, berichtete das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) unter Berufung auf mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen. Nach derzeitigem Stand solle Kretinsky einen Anteil von 50 Prozent an der Sparte erhalten und Thyssenkrupp AG in gleicher Höhe beteiligt bleiben.
An der Börse sorgte der Bericht für Begeisterung. Die Thyssenkrupp-Aktie sprang kurz vor Handelsschluss kräftig nach oben und beendete den Handel sechseinhalb Prozent höher.
Von der Beteiligung des tschechischen Unternehmers verspreche sich die Führung von Thyssenkrupp einen Zugang zu günstigem Strom, hieß es in dem Bericht weiter. Kretinsky kontrolliert die ostdeutschen Braunkohleverstromer Mibrag und Leag und plant zudem den Bau von Solar- und Windkraftparks, mit deren Leistung die Stahlwerke mit grünem Strom versorgt werden könnten. Den bisherigen Überlegungen zufolge würden der Konzern und Kretinskys Firma EP Holding das Stahlgeschäft zusammen führen. "Damit geben wir Sicherheit, dass Thyssenkrupp Steel langfristig bestehen wird", heiße es aus dem Umfeld der Beteiligten. Sollte es zu finanziellen Engpässen kommen, stünden zukünftig zwei Eigner bereit, um Kapital nachzuschießen. Das Unternehmen und der Milliardär hätten einen Kommentar dazu abgelehnt.
Was bedeutet das für die Thyssenkrupp-Aktie?
Unter dem Strich bedeutet dies für die Aktie von Thyssenkrupp eine charttechnisch mehr als wichtige Erholung. Im Moment befindet sich die Aktie jetzt wieder oberhalb der gängigen gleitenden Durchschnitte und konnte so den Abverkauf seit Anfang September wieder unterbinden.
Aber auch operativ könnte diese Kooperation starke Synergieeffekte für Thyssenkrupp haben, weshalb Anleger ganz genau auf die weiteren Nachrichten rund um dieses Gerücht achten sollten.
Mit Material von dpa-afx
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.