Die US-Börsenaufsicht SEC will Äußerungen des Flugzeugbauers genauer unter die Lupe nehmen.
Im Mittelpunkt stehe die Frage, ob das Unternehmen oder seine Führungskräfte die Anleger mit Aussagen über die Sicherheitspraktiken in die Irre geführt und damit gegen die Regeln der US-Regulierungsbehörde verstoßen hätte, äußerten sich informierte Personen. Dabei ginge es um Äußerungen vor und nach einem Vorfall im Januar, als bei einem Flug von Alaska Airlines ein Teil des Rumpfes abflog und ein Loch in der Seite des so gut wie neuen Flugzeugs hinterließ.
Prüfungen durch die US-Börsenaufsicht ziehen nicht immer Strafmaßnahmen mit sich, können aber beispielsweise zu Konsequenzen wie Bußgeldern führen. Bislang wirft die Behörde aber weder dem Unternehmen noch Mitarbeitern Fehlverhalten vor.
Schlechte Nachrichten halten an
Der zweitgrößte Flugzeugbauern hat seit Monaten mit unerfreulichen Nachrichten zu kämpfen. Behörden führen Untersuchungen zu den Qualitätskontrollen bei Boeing und dem Zulieferer Spirit AeroSystems durch, Hersteller des abgerissenen Teils. Dieser hat jüngst Anfragen zur Mithilfe bei verschiedenen Untersuchungen erhalten. In Japan und der Türkei mussten in dieser Woche Boeing-Maschinen notlanden.
In der vergangenen Woche verstarb mit Joshua Dean der zweite Whistleblower innerhalb von zwei Monaten, der auf Mängel bei Boeing aufmerksam gemacht hatte.
Die unerfreulichen Meldungen schlagen sich auch in den Verkaufszahlen wieder: Im ersten Quartal lieferte Boeing 83 Verkehrsflugzeuge aus, ein Jahr zuvor waren es noch 130 gewesen. Die Boeing-Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als ein Viertel ihres Werts eingebüßt.
Fazit
Beim Flugzeugbauer kehrt keine Ruhe ein. Meldungen von Pannen bei Boeing-Maschinen belasten das Vertrauen von Kunden und Investoren. Der Aktienkurs der vergangenen Monate spricht Bände. Vielleicht auch deshalb reagierte die Börse auf eine mögliche Untersuchung durch die SEC recht gelassen.