Die Aktie des Kochbox-Versenders konnte in den letzten Tagen ordentlich Boden gutmachen, legte in der laufenden Woche bereits um mehr als ein Viertel zu und grüßt damit von der Spitze des MDAX. Was hinter der deutlichen Kurserholung bei den Berlinern steckt, wie es nun weitergehen könnte.
Der Juli läuft für die Papiere von Hellofresh bislang mehr als erfreulich. Relevante Neuigkeiten seitens des Unternehmens sucht man jedoch vergeblich. Dafür schiebt JP Morgan an: Die US-Bank hob ihre negative Haltung gegenüber den Papieren auf.
Jüngste Daten würden auf eine Stabilisierung im nordamerikanischen Geschäft mit Kochboxen hindeuten, schreiben die Analysten. Entsprechende Umsätze seien im Juni um sechs Prozent gestiegen, in den letzten zwei Wochen des Monats sogar noch stärker. Die Konsensschätzung für den Umsatz in Nordamerika werde somit gut gestützt. Wachstumstreiber seien weiter verzehrfertige Mahlzeiten, auch wenn die Zugewinne im Vergleich zum Vorjahr nachließen.
Im Kerngeschäft hakt's
Im ersten Jahresviertel wuchsen die Umsätze von Hellofresh um 3,8 Prozent. Probleme gab es vor allem im eigentlichen Kerngeschäft. Mit dem Versand von Kochboxen fährt Hellofresh drei Viertel seines Umsatzes ein. Die Geschäfte waren hier zuletzt jedoch rückläufig. Das Geschäft mit Fertiggerichten wuchs währungsbereinigt zwar um 56 Prozent, sorgt bislang jedoch nur für ein Viertel der Erlöse.
Charttechnisch hat sich das Bild bei Hellofresh wieder etwas aufgehellt: Der Widerstandsbereich knapp unter der Marke von sechs Euro wurde dank der starken Kursentwicklung in dieser Woche durchbrochen. Nun gilt es, den Ausbruch zu bestätigen.
Analysten uneins
Analysten sind gespalten: Sieben Kauf- stehen acht Halteempfehlungen gegenüber, verkaufen würden fünf. Zu den Skeptikern gehört unter anderem die französische BNP Paribas. Sie sieht in den Zahlen zum zweiten Quartal keinen wesentlichen Impulsgeber für den Sektor der Essenslieferdienste. Von Hellofresh soll es Mitte August den Halbjahresbericht geben.
Fazit
Die Kurserholung der letzten Tage erfolgt auf niedrigem Niveau. Fundamentale Neuigkeiten gibt es nicht. Wichtig wird sein, dass das Unternehmen mit Zahlen und Ausblick die Skepsis der Investoren abschwächen kann. Ob das gelingt, zeigt sich mit den Halbjahreszahlen Mitte August. Das durchschnittlichere Kursziel der Analysten liegt momentan bei rund 9,80 Euro.