Seit langer Zeit endlich mal wieder gute Nachrichten für die leidgeprüften Anleger des Kochboxen-Versenders: Dank einer positiven Analysteneinschätzung der US-Bank JPMorgan konnte die Aktie von HelloFresh am Vormittag zweistellig zulegen. Um zwischenzeitlich gut 15 Prozent ging es mit der Papier auf über 5,60 Euro hoch.
HelloFresh-Investoren haben wirklich harte Zeiten hinter sich. Im September 2023 kostete die Aktie noch über 34 Euro – ein Minus von rund 87 Prozent, verglichen mit dem Rekordtief, das der Titel vergangene Woche sah. Dürfen Anleger nun auf eine nachhaltige Trendwende hoffen?
Keine schlechten Nachrichten
So weit geht Analyst Marcus Diebel von JPMorgan dann doch nicht. Das Bankhaus hat aber aber den Status „Negative Catalyst Watch“ für die HelloFresh-Aktie zurückgenommen, was bedeutet, dass kurzfristig keine negativen Kurstreiber mehr zu erwarten sind.
Laut Experte Diebel gebe es Anzeichen dafür, dass sich das Geschäft mit Kochboxen auf dem nordamerikanischen Markt stabilisiert. Dies sei in den vergangenen Quartalen der entscheidende Belastungsfaktor für die Aktie gewesen, hieß es. Das Votum für den MDAX-Titel lautet weiterhin „neutral“ mit einem Kursziel von 7 Euro.
Der Experte stellte zwar die ansprechende Bewertung positiv heraus und beobachtete auch Verbesserungen bei den Umsatztrends. Eine dauerhafte Erholung sieht er aber noch nicht.
Die Kochboxen, die vorportionierte Zutaten plus Rezepte enthalten, mit denen auch Koch-Laien genießbare Gerichte hinbekommen, waren während der Corona-Pandemie der Renner, ebenso wie die Aktie.
Doch wie bei so vielen Pandemie-Gewinnern folgte rasch die Ernüchterung, als Restaurants wieder öffneten.
Kleine Fortschritte
Im ersten Quartal des laufenden Jahres konnte das Unternehmen den Umsatz steigern, allerdings weiteten sich auch die Verluste aus. Immerhin konnte HelloFresh in Nordamerika punkten. Hier waren Fertiggerichte zunehmend gefragt, die das Unternehmen inzwischen auch anbietet.
Fazit
Mit minus 75 Prozent auf Sicht von zwölf Monaten ist HelloFresh klarer Träger der roten Laterne im MDAX. Ob das Unternehmen wieder dauerhaft Fuß fassen kann, muss sich erst noch zeigen.