Er ist endlich durch: der Milliarden-Vergleich zwischen 3M und Hunderttausenden Klägern. Es geht um mutmaßlich defekte Gehörschutz-Vorrichtungen fürs US-Militär von 3M. Bereits seit einiger Zeit war klar, dass diesbezüglich ein Vergleichsvorschlag auf dem Tisch liegt. Inzwischen haben die Kläger tatsächlich (fast) zugestimmt.

3M zufolge sei man jedenfalls auf dem besten Weg, die notwendige Schwelle von 98 Prozent Zustimmung für den Deal zu erreichen. Mehr als 250.000 Kläger sollen dem Vergleichsvorschlag bereits zugestimmt haben. Dieser sieht eine Zahlung von insgesamt sechs Milliarden Dollar vor. Außerdem teilte der Mischkonzern aus den USA zu Wochenbeginn mit, dass eine Milliarde Dollar, bei der bislang offen war, in welcher Form sie gezahlt wird, in bar fließen wird statt in Aktien. Die Zahlungen können beginnen, wenn ein Gerichtsbeamter offiziell das Erreichen der Schwelle bestätigt.

Damit entgehen Aktionäre zwar einer direkten Verwässerung, die Barmittel-Situation bei 3M, die im Hinblick auf Dividenden-Zahlungen nicht ganz unwichtig ist, wird dadurch in den kommenden Jahren allerdings kaum entspannter. Die Aktien-Option wäre wiederum wesentlich aufwendiger für das Unternehmen gewesen.

Das Erreichen der Zustimmungsschwelle ist wohl nur noch Formsache. 3M teilte jedenfalls mit, dass bis zur Deadline am 25. März voraussichtlich alles in trockenen Tüchern sein sollte. 99 Prozent der Klagefälle wären damit voraussichtlich vom Tisch.

3M (WKN: 851745)

Der aktuelle Vergleichsvorschlag liegt bereits seit August 2023 vor.

Fazit

Die 3M-Aktie reagierte kaum. Viel an dieser Nachricht dürfte bereits eingepreist gewesen sein. 3M hatte vor knapp einer Woche mit einem verhaltenen Gewinnausblick enttäuscht. Analysten hatten daraufhin ihre Kursziele gesenkt. Immerhin lebt die Hoffnung weiter, dass die Aktie ihr Tief bereits gesehen haben könnte und 3M doch auf den rechten Pfad zurückfindet.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: 3M.