Seit Wochen vermutet die Börse Nachfrageprobleme bei Aixtron. Nun will das TecDAX-Unternehmen reinen Tisch machen und meldet neue Aufträge eines wichtigen Kunden. Die Aktie reagiert mit einem Sprung nach oben.

Hat er oder hat er nicht? Diese drängende Frage ist endlich beantwortet: Ja, er hat. Die Rede ist vom US-Halbleiterkonzern Wolfspeed, der nach offizieller Bestätigung von Aixtron im dritten und vierten Quartal 2023 mehrere so genannte G10-SiC-Anlagen bei den Herzogenrathern bestellt hat.

Kunde hält die Treue

Damit dürften Anleger beruhigt sein, die zuletzt eine schwächere Nachfrage befürchtet und vor allem hinter dem wichtigen Kunden des TecDAX-Konzerns ein großes Fragezeichen gesetzt hatten. Die Amerikaner gelten als weltweit führend in der Siliziumkarbid-Technologie (SiC) und sind daher für Aixtron von entsprechend großer Bedeutung. SiC-Technologie gilt als besonders aussichtsreich für die Nutzung in Elektroautos, KI-Rechenzentren oder Ladesäulen. 

Die G10-SiC-Anlage von Aixtron habe sich als geeignete und zuverlässige Anlage erwiesen, betonte Elif Balkas, Chief Technology Officer bei Wolfspeed, laut Pressemitteilung. Sie soll Wolfspeeds Bedarf an hochvolumigen Produktionsanlagen am Standort in Durham im US-Bundesstaat North Carolina decken. Wolfspeed unterhält dort bereits eine Fertigungsstätte und baut derzeit eine neue Fabrik, deren erste Bauphase Ende des Jahres abgeschlossen sein soll.

Heiße Gerüchteküche

Seit Ende März war die in den letzten zwölf Monaten ohnehin schwach gelaufene Aixtron-Aktie wegen wachsender Nachfragesorgen zusätzlich unter Druck geraten. Das Unternehmen hatte entsprechenden Spekulationen damals schon widersprochen. Doch kürzlich hatte eine Studie der französischen Investment-Bank Exane BNP Paribas diese Sorgen erneut angefacht. 2023 dürfte der Höhepunkt der Auslieferungen von SiC-Fertigungsanlagen gewesen sein, hatte es darin geheißen.

Aixtron (WKN: A0WMPJ)

Fazit

Die Auftragsmeldung hat zunächst für Erleichterung bei den Anlegern gesorgt. Wie es im Detail um die Nachfrage bestellt ist, erfahren Anleger am 25. April, wenn das Unternehmen die Zahlen zum ersten Quartal präsentiert.