Wirtschaftsforscher sind der Ansicht, dass der Tiefpunkt der Chemie-Krise überwunden sein könnte

Optimistische Töne vom Ifo-Institut am Dienstag: Das Geschäftsklima in der Chemischen Industrie in Deutschland habe sich im März aufgehellt, melden die Wirtschaftsforscher. Der entsprechende Indikator kletterte von minus 15,5 auf minus 10,5 Punkte. Dabei hätten sich vor allem die Geschäftserwartungen deutlich verbessert. Dieser Indikator stieg von minus 15,9 Punkten im Februar auf minus 2,9 Punkte. "Die Auftragslage in der Chemiebranche lässt zwar noch zu wünschen übrig, doch der Tiefpunkt der Krise scheint überwunden zu sein", sagte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf.

Das Ifo-Institut bezieht sich dabei auch auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach haben die Chemieunternehmen im Februar gegenüber Januar kräftige Produktionszuwächse von preisbereinigt plus 4,6 Prozent verzeichnet. Auch im März seien die Produktionspläne expansiv ausgerichtet gewesen. Der Beschäftigungsabbau habe sich verlangsamt, Nachfrageimpulse würden vor allem aus dem Ausland erwartet.

Das sind positive Nachrichten auch für die börsennotierten Chemiekonzerne in Deutschland wie BASF, Lanxess oder Covestro. Dabei hatte die BASF-Aktie bereits Mitte Januar wieder Fahrt aufgenommen und bis Mitte April rund 20 Prozent zugelegt, hatte zuletzt aber wieder etwas verloren. Mit dieser Aufwärtsbewegung ist das Potenzial für das Mengenwachstum nach Ansicht der Deutschen Bank bereits eingepreist worden. Das Geldhaus stufte die Aktie vergangene Woche von Kaufen auf Halten herunter.

BASF (WKN: BASF11)

Laut Goldman Sachs verläuft die Erholung in der Chemiebranche unterschiedlich. Hersteller von Inhaltsstoffen für Konsumartikel hätten das größte Potenzial. Auch bei diversifizierten Chemiekonzernen sei mit einer zyklischen Erholung zu rechnen. Für Lanxess hat Goldman zuletzt eine Kaufempfehlung abgegeben, für Symrise dagegen eine Verkaufsempfehlung. BASF und Evonik werden neutral bewertet.

Fazit

Hält die günstige Branchenentwicklung an, dürften auch die bislang noch überwiegend skeptischen Analysten den Sektor neu bewerten. Dabei dürften die Chemieaktien je nach Konzernaufstellung ein unterschiedliches Aufwärts-Potenzial aufweisen.


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https://www.eurams.de/nachrichten/aktien/lanxess-silberstreif-am-horizont-20355232.html

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.