Die Beteiligung des Bundes an der Deutschen Telekom wird kleiner. Dazu hat die staatliche KfW Aktien im dreistelligen Millionenbereich losgeschlagen. Die Einnahmen aus dem Verkauf sind auch bereits verplant. Sie sollen in die Sanierung der Bahn fließen. Die T-Aktie büßt am Dienstag ihre Dynamik der Vortage ein.
Im Zuge eines beschleunigten Platzierungsverfahrens habe man insgesamt 110 Millionen Aktien an institutionelle Investoren verkauft, teilte die KfW mit. Platziert wurden die Papiere zu 22,13 Euro das Stück, woraus sich ein Transaktionsvolumen von 2,43 Milliarden Euro ergibt. Der Abschlag von 2,3 Prozent auf den Xetra-Schlusskurs vom Montag spricht für ein hohes Interesse seitens der institutionellen Investoren. In der Regel sind bei Verkäufen dieser Größenordnung Nachlässe im mittleren einstelligen Prozentbereich üblich.
Durch den Deal sinkt die vom Bund und der KfW gehaltene Beteiligung an der Deutschen Telekom von zuvor 30,0 auf 27,8 Prozent ab. Beide bleiben aber weiterhin die größten Aktionäre des Bonner Konzerns. Die Förderbank teilte außerdem mit, im zweiten Quartal bereits 22,4 Millionen T-Aktien am Markt verkauft zu haben. Für die kommenden 90 Tage unterliegt die KfW nun Verkaufsbeschränkungen durch die Joint Bookrunners. Das heißt, will das Institut weitere Papiere abstoßen, braucht es die Erlaubnis von Deutsche Bank, JPMorgan und Morgan Stanley.
Die Dynamik, die die Aktie der Telekom in den letzten drei Handelstagen fast fünf Prozent zulegen hatte zulegen lassen, ist am Dienstag verflogen. Am Nachmittag steht ein Minus von rund 1,4 Prozent zu Buche. Damit nähert sich der Kurs auch wieder der Unterstützung bei 22,26 Euro an. Wird dieser gerissen, wartet der nächste Support bei 22,11 Euro.
Fazit
Nach der Veräußerung von knapp 2,2 Milliarden Post-Aktien im Februar macht der Bund ein weiteres Mal bei einer seiner Beteiligungen Kasse. In beiden Fällen sollen die Erlöse in die Sanierung des teilweise maroden Schienennetzes der Deutschen Bahn fließen. Eine nachhaltige Belastung des Kurses der T-Aktie durch den Verkauf ist nicht zu erwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom.