In den USA könnte es zu einer weiteren Milliarden-schweren Übernahme eines Glasfasernetz-Betreibers kommen. Wieder mit von der Partie: T-Mobile US, die amerikanische Mobilfunkt-Tochter der Deutschen Telekom. Die Struktur, über die aktuell spekuliert wird, erinnert an die Mega-Übernahme von Lumos im Frühjahr.
Aktuell führt T-Mobile US Gespräche mit der Private-Equity-Gesellschaft KKR, die auf ein Joint Venture hinauslaufen könnten. Das berichtet TMT Finance. Auch den Zweck eines solchen Gemeinschaftsunternehmens benennt der auf den Telekommunikationssektor (TMT) spezialisierte Datendienstleister: Die Übernahme des Glasfasernetz-Betreibers MetroNet. KKR ist bereits seit April 2021 an dem US-Unternehmen beteiligt, bei dem außerdem die Private-Equity-Gesellschaft Oak Hill Capital an Bord ist.
Die Struktur des Deals erinnert auffällig an die Übernahme von Lumos Networks im März dieses Jahres. Auch damals hatte die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom ein Joint Venture gegründet, damals mit dem schwedischen Investor EQT, und den Glasfasernetz-Betreiber anschließend übernommen. Sollte der MetroNet-Deal zustande kommen, dürfte dieser noch kostspieliger werden, als jene insgesamt 1,45 Milliarden Dollar, die T-Mobile für das Joint Venture mit EQT zahlte. Hintergrund: Der Übernahmekandidat ist mit geschätzten zwei Millionen Anschlüssen etwa sechsmal so groß wie Lumos.
Vikash Harlalka, Analyst bei der auf den TMT-Sektor fokussierten Boutique New Street Research, schreibt in einer Notiz, durch Lumos könnte T-Mobile bis 2028 Zugang zu zwei bis drei Prozent aller US-Haushalte erlangen. Mit der Übernahme von MetroNet kämen weitere eineinhalb Prozent dazu. Sollte die Joint-Venture-Struktur sich als der bevorzugte Weg der Telekom-Tochter herausstellen, müssten also weiter, noch größere Deals dieser Art folgen.
Im Xetra-Handel notieren die Papiere von T-Mobile US am Donnerstagnachmittag quasi auf dem Schlusskurs vom Mittwoch. Am Morgen hatten sie noch bei 169,16 Euro ein neues Allzeithoch markiert. Bei der T-Aktie hält derweil die jüngste Rally an. Zur Stunde notiert sie rund ein Prozent im Plus.
Fazit
Weder KKR noch T-Mobile haben sich bislang zu den Gerüchten geäußert. Grundsätzlich scheinen derartige Überlegungen aber durchaus vielversprechend. Aus Anlegersicht herrscht weder bei der T-Aktie noch den Papieren der US-Tochter akuter Handlungsbedarf. Wer investiert ist, kann die Gewinne laufen lassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom.