Der erfolgsverwöhnte Mobilfunkanbieter T-Mobile US wächst weiter stärker als die Konkurrenz. Doch die Erwartungen des Marktes erreicht die Tochter der Deutschen Telekom nicht. Trotz bestätigter Jahresprognose gibt der Titel deutlich nach. Auch die T-Aktie verliert am Freitag und findet sich am DAX-Ende wieder.

Der Teufel steckt bei den von T-Mobile US am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss vorlegten Ergebnissen im Detail. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 6,6 Prozent auf 20,89 Milliarden Dollar. Damit übertraf er den Analystenkonsens, der von 20,62 Milliarden Dollar ausgegangen war. Auch beim Gewinn je Aktie schlug die Telekom-Tochter mit 2,58 Dollar die Erwartungen der Wall Street von 2,47 Dollar. Der Free Cashflow erreichte mit 4,4 Milliarden Dollar einen neuen Rekordwert.

Verfehlt hat der Konzern jedoch die Marktprognose für das Kundenwachstum. Insgesamt gewann T-Mobile US im abgelaufenen Quartal 1,3 Millionen neue Kunden. Davon entfielen 495.000 auf das wichtige Mobilfunk-Vertragsgeschäft. Die Konkurrenten AT&T und Verizon ließ das Unternehmen damit ein weiteres Mal klar hinter sich: Während die Texaner ein Plus von 324.000 auswiesen, verlor Verizon sogar Nutzer. Das Problem: Die Analysten hatten für T-Mobile US im Mittel einen Mobilfunk-Vertragskundenzuwachs von 506.000 auf dem Zettel.

Diese Verfehlung reichte aus, um die Aktie des Mobilfunkanbieters am Freitag deutlich nachgeben zu lassen. Im Xetra-Handel notieren die Papiere zur Stunde fünfeinhalb Prozent leichter und rutschen damit wieder in die Nähe des Verlaufstiefs von vor zwei Wochen. Charttechnisch ist der übergeordnete Aufwärtstrend zwar weiter intakt, doch kurzfristig hat sich das Bild damit eingetrübt. Auch die T-Aktie leidet unter der Enttäuschung bei der US-Tochter. Mit einem Minus von fast drei Prozent ist sie am Freitagvormittag der größte Verlierer im DAX.

Deutsche Telekom (WKN: 555750)

Für das Gesamtjahr bestätigte T-Mobile US die eigene Prognose, beziehungsweise hob sie zum Teil sogar leicht an. So geht der Konzern weiterhin davon aus, bis Ende 2025 5,5 Millionen bis 6,0 Millionen neue Mobilfunk-Vertragskunden gewinnen zu können. Beim bereinigten Ergebnis vor Abzug des Finanzergebnisses, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) trauen sich die Amerikaner nun sogar 33,2 Milliarden bis 33,7 Milliarden Dollar zu. Bislang waren sie von 33,1 Milliarden bis 33,6 Milliarden Dollar ausgegangen.

Fazit

T-Mobile US ist ein Opfer des eigenen Erfolgs. Wichtig ist, dass die charttechnische Unterstützung hält, sonst droht ein Rücksetzer bis auf 205 Euro. Bei der Deutschen Telekom hat sich nach dem Bruch des Aufwärtstrends das Chartbild zuletzt etwas eingetrübt. Frische Impulse Seiten des DAX-Konzerns kommen am 15. Mai mit der Vorstellung der Ergebnisse für das erste Quartal.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom.