Nach wie vor sind Unternehmen und Behörden vorsichtig bei ihren IT-Investitionen. Dennoch konnte Cancom im dritten Quartal einen kleinen Erfolg verbuchen, den Börsianer mit einem Kursplus mit rund sieben Prozent zu honorieren wussten.
Der Umsatz des IT-Dienstleisters aus München legte gegenüber dem Vorquartal leicht um 0,3 Prozent auf 423,9 Millionen Euro zu. Weniger erfreulich fiel das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) aus, das um knapp 13 Prozent auf 27 Millionen Euro zurückging. Analysten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet.
Vorstandschef Rüdiger Rath zeigte sich derweil zuversichtlich. „Nach einer deutlichen Verbesserung gegenüber dem Vorquartal erkennen wir zunehmend Anzeichen einer Stabilisierung und Erholung im weiteren Jahresverlauf“, so der Manager.
Mit Blick auf das traditionell starke vierte Quartal sieht er Cancom auf einem guten Weg, die im Juli gesenkten Jahresziele zu erreichen. „Wir blicken optimistisch auf das letzte Quartal und erwarten, das Geschäftsjahr 2025 erfolgreich im Rahmen unserer Prognose abzuschließen“, so Rath laut Mitteilung.
Positiv entwickelte sich erneut das internationale Geschäft: Cancom ist unter anderem in Österreich und der Schweiz, Belgien oder Rumänien aktiv. Mit einem Umsatz von 143,9 Millionen Euro und einem Ebitda von 13,8 Millionen Euro konnte das Segment seine Profitabilität halten. Die Ebitda-Marge blieb mit 9,6 Prozent auf Vorjahresniveau.
Im Vergleich dazu zeigte das Segment „Deutschland“ mit einem Umsatz von 280 Millionen Euro zwar Stabilität, allerdings bei geringerer Profitabilität. Das Ebitda sank hier auf 13,3 Millionen Euro, verglichen mit 17,3 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Trotz der weiterhin zurückhaltenden Kundschaft hält Cancom an der Jahresprognose fest. Der Konzern erwartet für 2025 einen Umsatz zwischen 1,65 und 1,75 Milliarden Euro sowie ein Ebitda von 100 bis 110 Millionen Euro.
Analysten zeigen sich ebenfalls optimistisch. Das Analysehaus Jefferies belässt die SDAX-Aktie mit einem Kursziel von 29 Euro auf „Buy“. Besonders die verbesserte Profitabilität gegenüber dem Vorquartal gefällt den Experten: Diese könne dem IT-Dienstleister Rückenwind für das traditionell starke Jahresendgeschäft geben, hieß es.
Fazit
Die wirtschaftlichen Unsicherheiten, vor allem im wichtigen deutschen Markt, bleiben eine Herausforderung. Umfangreiche Aktienrückkäufe könnten aber die Aktie stabilisieren, deren Chartbild sich zuletzt etwas aufgehellt hat. Impulse könnten zudem vom Deutschen Eigenkapitalforum in der letzten Novemberwoche ausgehen, auf dem Cancom vertreten ist.