In einem schwachen Marktumfeld verbucht die Aktie von Cancom am Vormittag kräftige Kursgewinne von zwischenzeitlich fast sieben Prozent. Hintergrund ist eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank für den Technologiewert, die für Schub sorgt. Der Analyst des Finanzinstituts sieht nun ein Kursziel von 42 Euro statt wie bislang 34 Euro.
Kurs zieht an
Die Cancom-Aktie nahm nach der positiven Einschätzung Kurs in Richtung ihrer Bestmarke der letzten zwölf Monate von knapp 33 Euro. Analyst Lars Vom Cleff zeigte sich in seiner kurzfristigen Einschätzung optimistisch und erhöhte seine Umsatz- und Ergebnisprognosen für den IT-Dienstleister bis 2026. Cancom stattet Unternehmen und den öffentlichen Sektor mit Lösungen im IT-Bereich aus.
Mitte Mai hatte Hauck Aufhäuser das bisherige Kursziel in Höhe von 44,20 Euro bestätigt, während das Analysehaus Warburg Research weiterhin ein Kursziel von 40 Euro vergab. Die DZ Bank sah den fairen Wert bei 37 Euro.
Vorangegangen war die Veröffentlichung der Zahlen zum ersten Quartal. Der Umsatz war gegenüber dem Vorjahresquartal um 38,7 Prozent auf 440,6 Millionen Euro gestiegen. Beim Rohertrag hatte das Unternehmen ein Plus von 46,2 Prozent auf 171,0 Millionen Euro gemeldet, während das Ebitda um 26,1 Prozent auf 30,4 Millionen Euro vorangekommen war.
International läuft es
„Cancom ist gut in das Jahr gestartet und wir haben im ersten Quartal die Zurückhaltung gesehen, die gerade in Deutschland als Ergebnis der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung und der Bestellzurückhaltung der öffentlichen Auftraggeber ist“, hatte Cancom-CEO Rüdiger Rath Mitte Mai den Auftakt ins Jahr kommentiert. Im internationalen Geschäft sei die Entwicklung durch den Beitrag der Cancom Austria Gruppe ausgesprochen positiv gewesen.
Zudem berichtete der Manager von guter Nachfrage besonders rund um Security und Networking sowie Künstliche Intelligenz.
Die Prognose für das Gesamtjahr wurde im Mai bestätigt. Demnach will Cancom eine Umsatz von 1,75 bis 2,0 Milliarden Euro erreichen. Beim Rohertrag hat man sich 640 bis 740 Millionen Euro vorgenommen, während das Ebitda zwischen 130 und 155 Millionen Euro landen soll.
Konzernlenker Rath hatte bei der Zahlenvorlage betont, dass für das Unternehmen die wirtschaftliche Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte wichtig werden würde.
Fazit
Nicht zuletzt der große Bedarf an KI-Lösungen sorgt bei Cancom für Fantasie: Die Kundschaft dürfte entsprechend aufrüsten. Charttechnisch hat sich das Bild mit dem jüngsten Kurssprung aufgehellt.