Kaum Nachfrage nach IT-Dienstleistungen: Für Cancom war das zweite Quartal mühsam. Umsatz und Gewinn stiegen zwar – doch das lag an einer Übernahme im vergangenen Jahr. Anleger reagieren enttäuscht auf das Zahlenwerk und schicken die SDAX-Aktie auf Talfahrt. Um über fünf Prozent ging es mit der Cancom-Aktie nach unten.

„Im zweiten Quartal setzte sich die bisherige Entwicklung des Jahres, wie erwartet, weiter fort. Während die Cancom Gruppe akquisitionsbedingt ein deutliches Wachstum verzeichnete, war das operative Geschäft geprägt durch eine weiter anhaltende Kaufzurückhaltung bei unseren kleinen und mittelgroßen Kunden im privaten und öffentlichen Bereich“, kommentierte Cancom-Konzernlenker Rüdiger Rath laut Mitteilung.

Zwischen April und Juni lag das Ebitda von Cancom bei 25,1 Millionen Euro, nach 17,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Ohne Zukäufe und Wechselkurseffekte hätte das operative Ergebnis 17,7 Millionen Euro betragen und damit kaum mehr als ein Jahr zuvor.

Unter dem Strich erreichte das Ergebnis 7,1 Millionen Euro, nach 3,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Im zweiten Quartal 2024 setzte der Konzern aus Bayern 394,7 Millionen Euro um, nach 329,4 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten hatten hier aber mehr, nämlich rund 417 Millionen Euro, erwartet.

Die Übernahme der KBC Gruppe im Sommer 2023, die nun Cancom Austria heißt, hat dabei die Finanzkennzahlen wesentlich beeinflusst.

Prognose bekräftig

Die Münchner bekräftigten indes ihre Prognose. Demnach soll der Umsatz im Geschäftsjahr auf 1,75 bis 2,0 Milliarden Euro steigen, nach 1,5 Milliarden Euro 2023. Das Ziel für das operative Ergebnis lautet 130 bis 155 Millionen Euro, nach 115,7 Millionen im Vorjahr.

Der langfristige Digitalisierungstrend und die damit verbundene Nachfrage nach IT-Infrastruktur, Software und IT-Dienstleistungen sei trotz der diversen Einflüsse (Kaufzurückhaltung, Stagnation der Wirtschaft) intakt, hieß es.

Cancom (WKN: 541910)

Fazit

Die Aktie hat in den letzten Wochen von einemAktienrückkaufprogramm und der Hoffnung auf eine Belebung der Geschäfte profitiert - doch nach letzterem sieht es derzeit nicht aus. Mit dem zaghaften Aufwärtstrend, der sich zuletzt abgezeichnet hat, ist es bereits wieder vorbei.