Positive Nachrichten aus der hiesigen Autowelt sind rar geworden. Umso mehr Aufmerksamkeit bekam der Kurssprung von Continental am Mittwoch. Trotz der Branchenkrise seien die Jahresziele erreichbar, hieß es aus dem Konzern. Das genügte, um Anleger und Analysten jubeln zu lassen.
Conti steckt derzeit mitten im Konzernumbau. Im Fokus steht dabei die Autozuliefersparte Contitech, die unter der schwachen Nachfrage in Europa und Nordamerika leidet. Hier gibt es wenig Hoffnung auf Besserung in den kommenden Monaten. Die Gewinnmarge der Sparte könnte im dritten Quartal unter der Prognose fürs Gesamtjahr bleiben, hieß es.
Contitech ist schon länger einem strikten Sparprogramm unterworfen. Bei Forschung und Entwicklung werden Standorte gestrichen oder zusammengelegt, Arbeitsplätze fallen wie in der gesamten Zulieferindustrie weg. Ob die Sparte mithilfe eines Investors aufrecht erhalten bleibt oder abgespalten wird, ist noch offen.
Weniger Umsatz, mehr Profit
Der Sparkurs zeigt jetzt Erfolge. Im dritten Quartal werde die Profitabilität höher sein als im zweiten, obwohl der Umsatz geringer ausgefallen ist, verkündete der Konzern am Mittwoch. Die Preisverhandlungen mit der Industrie entwickelten sich gut, der größte Teil der offenen Themen werde wohl im dritten Quartal abgeschlossen sein. Das Reifengeschäft läuft wie erwartet. Wichtig für Anleger: An seiner Prognose fürs Gesamtjahr hält Continental fest. Bei einem guten vierten Quartal seien die Ziele erreichbar.
Damit setzte sich die Aktie mit mehr als fünf Prozent Plus an die Spitze im DAX. Analysten reagierten postwendend. Warburg Research bestätigte die Kaufempfehlung mit Kursziel 80 Euro. Tags zuvor hatte Jefferies bereits ein „Buy“ veröffentlicht. Kursziel hier: 82 Euro. Skeptischer bleiben hingegen die Experten von Bernstein. Ihr Rating lautet „underperform“.