Der Automobilzulieferer befasst sich detaillierter mit der Möglichkeit, Geschäftsbereiche abzuspalten und an der Börse in die Eigenständigkeit zu entlassen. Durch die Aufspaltung in zwei Konzerne sollen beim DAX-Konzern Potenziale gehoben werden. 

Eine vollständige Abspaltung mit anschließender Börsennotierung werde nun detailliert geprüft und Schritte für ein Spin-Off vorbereitet, heißt es in einer Ad-Hoc-Mitteilung der Hannoveraner. Der Geschäftsbereich Automotive, der unter anderem Sicherheits-, Brems- und Bewegungssysteme entwickelt, wäre in der Folge nicht mehr Teil des Continental-Konzerns. Ebenfalls Teil der Transaktion soll der Unternehmensbereich für die Auftragsfertigung, Contract Manufacturing, werden. Im Konzern verbleiben würden dann noch das Reifengeschäft sowie ContiTech.

Beim Umsatz gleich große Teile

Der Geschäftsbereich Automotive ist der umsatzstärkste von Conti. im diesjährigen Auftaktquartal erzielte der DAX-Konzern Verkaufserlöse von 9,8 Milliarden Euro. Auf das Automotive-Geschäft entfielen davon 4,8 Milliarden Euro. "Contract Manufacturing" ist der kleinste der vier Geschäftsbereiche. Beide zusammen brachten zuletzt etwa die Hälfte des Umsatzes ein. Allerdings erlitt das Automotive-Geschäft im ersten Jahresviertel einen operativen Verlust, zum Vorsteuergewinn (bereinigtes Ebit) trugen nur das Reifengeschäft und ConiTech nennenswert bei.

Ziel: Potenziale ausschöpfen

Durch die Trennung soll das Wert- und Wachstumspotenzial der jeweiligen Konzerne ausgeschöpft werden. Basierend auf den Ergebnissen der detaillierten Prüfung wird der Vorstand voraussichtlich im diesjährigen Schlussquartal über das mögliche Spin-Off entscheiden. Auf der Hauptversammlung Ende April kommenden Jahres könnten die Anteilseigner über die Pläne abstimmen. Im Falle der Zustimmung soll die Aufspaltung dann bis Ende kommenden Jahres vollzogen werden. 

Continental (WKN: 543900)

Wie Anleger zu den Aufspaltungs-Plänen stehen, wird sich wohl erst in den kommenden Tagen richtig zeigen. In einem insgesamt sehr schwachen Marktumfeld verlieren die Papiere im Xetra-Handel aktuell rund 0,8 Prozent, zählen damit aber noch zu den stärksten Werten im DAX. Mit einem Kursverlust von rund 30 Prozent seit Jahresbeginn fuhr Conti dem deutschen Leitindex in den vergangenen Monaten aber deutlich hinterher. 

Fazit

Die Aufspaltung in zwei eigenständige Konzerne könnte bei Conti Werte heben. Wie Investoren den abgespaltenen Teil bewerten würden, müsste sich aber erst zeigen, schließlich sind Automotive und Contract Manufacturing die Geschäftsbereiche, die innerhalb des Conti-Konzerns zuletzt die niedrigsten Margen erzielten. Am Mittwoch steht bei Conti nun erst einmal der Bericht zum ersten Halbjahr an.