Die Deutsche-Bank-Aktie läuft. Zum Wochenstart markierten die Titel des DAX-Konzerns ein Zehn-Jahreshoch. Seit August 2024 hat sich der Aktienkurs nahezu verdoppelt.
10 Gründe, warum die Aktie der Deutschen Bank läuft, und wie es weitergehen könnte.
Grund 1: Das Institut hat sich von Altlasten befreit. Im Jahr 2024 hatten Kosten für Rechtsstreitigkeiten mit früheren Postbank-Aktionären noch mit 1,7 Milliarden Euro zu Buche geschlagen und das Ergebnis verhagelt. „Die Bilanz ist inzwischen sehr gut aufgeräumt", verspricht Konzernchef Christian Sewing.
Grund 2: Die Bank hat ihr Risikoprofil im Griff. Zwar musste 2024 die Risikovorsorge noch einmal um 300 Millionen Euro auf 1,8 Milliarden Euro erhöht werden. Dennoch ist Konzernchef Sewing zuversichtlich, dass der Höhepunkt bei den Kreditrisiken überschritten ist.
Grund 3: Das Geschäft brummt. 2024 steigerte die Bank ihre Einnahmen um 1,2 Milliarden Euro auf 30,1 Milliarden Euro. 2025 rechnet Konzernchef Sewing mit einem Anstieg auf 32 Milliarden Euro.
Grund 4: Die Aktionäre werden am Erfolg beteiligt. So soll trotz der Sonderbelastungen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 eine auf 68 (45) Cent je Aktie angehobene Dividende gezahlt werden.
Grund 5: Die Bank hat für die Anteilseigner außerdem ein weiteres Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 750 Millionen Euro aufgelegt.
Grund 6: Das neue Umbauprogramm „Deutsche Bank 3.0". Schlankere Hierarchien und der Einsatz künstlicher Intelligenz sollen die Bank effizienter machen und die Eigenkapitalrendite bereits in diesem Jahr auf zehn (Vorjahr: 4,7) Prozent verdoppeln.
Grund 7: Die Bank will bei dauerhaft unterdurchschnittlich rentablen Geschäftsfelder härter als bisher durchgreifen. Das Institut schließt auch nicht mehr aus, Dauerbaustellen aufzugeben.
Grund 8: Funktionierendes Universalbank-Geschäftsmodell. Privat- und Firmenkundengeschäft, Investmentbanking und Vermögensverwaltung sorgen für eine ausgewogene Konzernstruktur. Gerade das Investmentbanking, von manchen Anteilseignern bis vor Kurzem noch als zu umfangreich kritisiert, lieferte in den vergangenen beiden Jahren hervorragende Ergebnisse (2024: Gewinn plus 80 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro).
Grund 9: Das von Bundestag und Bundesrat beschlossene deutsche Billionenpaket. Gerade die Deutsche Bank könnte von der Investitionsoffensive des Bundes in der ganzen Breite ihres Geschäftsmodells profitieren. Das reicht von Zuwächsen im Firmenkundengeschäft bis hin zum Investmentbanking, das beispielsweise mit seiner M&A-Expertise die Konsolidierung der europäischen Rüstungsindustrie begleiten könnte.
Grund 10: Analysten sehen immer noch Potenzial beim Aktienkurs. So haben die Experten von JP Morgan, Morgan Stanley und RBC erst Anfang der Woche bei ihren Kaufempfehlungen die Kursziele bis auf 26,30 Euro (JP Morgan) angehoben.
Fazit
Sicher, die Deutsche Bank hat auch Schwachstellen. Vor allem auf der Kostenseite schlägt sich das Institut mit hartnäckigen Problemen herum und muss immer wieder Rückschläge verkraften. So hat sie gerade erst wieder ihr Ziel aufgegeben, die Cost-Income-Ratio, als das Verhältnis von Aufwand und Erträgen, in diesem Jahr auf unter 62,5 (Vorjahr: 76) Prozent zu senken. Nun hält sie bei dieser wichtigen Kennziffer nur noch ein Absenken auf 65 Prozent für erreichbar.
Die Bank muss also ihre Kostenziele im Blick behalten. Doch insgesamt sprechen viele Gründe für eine Fortsetzung der positiven Kursentwicklung bei der Deutschen Bank.