Die Deutsche Bank hat im ersten Quartal vor Steuern 2,8 Milliarden und unter dem Strich 1,8 Milliarden Euro verdient. Das ist jeweils ein Plus von 39 Prozent zum Vorjahresquartal und übertrifft die Erwartungen der Analysten.
Alle Geschäftsbereiche haben demnach ihren Gewinn vor Steuern gesteigert. „Durch Ertragswachstum und geringere Kosten haben wir den höchsten Quartalsgewinn vor Steuern seit 14 Jahren erreicht", erläuterte Konzernchef Christian Sewing die Zahlen. „Dies zeigt, dass unsere Strategie als globale Hausbank funktioniert."
Im einzelnen legte der Vorsteuergewinn der Unternehmensbank um drei Prozent auf 632 Millionen Euro zu, die Investmentbank um 22 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, die Privatkundenbank um 43 Prozent auf 490 Millionen Euro und die Vermögensverwaltung um 67 Prozent auf 204 Millionen Euro.
Die Nachsteuerrendite erhöhte sich auf 11,9 (Vorjahr: 8,7) Prozent und liegt damit über dem Jahreszielwert von zehn Prozent. Die Aufwands-Ertragsrelation, eine zentrale Größe für die Kosteneffizienz einer Bank, lag im ersten Quartal bei 61,2 Prozent und damit unter dem Zielwert von 65 Prozent. Die Erträge legten um zehn Prozent auf 8,5 Milliarden Euro zu. Die Risikovorsorge für notleidende Kredite ging um 27 Prozent auf 342 Millionen Euro zurück, was als Zeichen der Normalisierung in den Kreditportfolien gewertet wird.
Fazit
Bei den Zahlen überraschen vor allem die kräftigen Anstiege der Vorsteuergewinne in der Privatkundenbank und in der Vermögensverwaltung, während das Investmentbanking weiter stabile Ergebnisse liefert. Der moderate Anstieg in der Unternehmensbank geht auf das angespannte konjunkturelle Umfeld zurück. Hier könnte sich die Lage in den kommenden Quartalen weiter eintrüben. Positiv fallen nicht zuletzt die Fortschritte bei den Kosteneinsparungen auf. Bei ihren Renditezielen ist die Deutsche Bank auf Kurs. Trumps Zölle sind allerdings auch hier ein Unsicherheitsfaktor.
Die Zoll-Problematik hat im April auch den Aktienkurs der Deutschen Bank deutlich belastet. Zuletzt haben sich die Titel aber wieder gefangen. Die Börse reagierte am Dienstag positiv auf das Zahlenwerk. Die Aktie legte am Vormittag über zwei Prozent zu und näherte sich einem neuen Jahreshoch. Die Analysten von JP Morgan attestierten dem Institut „starke Zahlen". Im Handelsgeschäft habe das Institut die Wettbewerber übertroffen. Auch die kanadische RBC sprach von einem „starken Zahlenwerk". Sowohl Einnahmen wie Kosten hätten sich besser entwickelt als erwartet. Beide Institute empfahlen die Deutsche-Bank-Aktie zum Kauf.