Gewinnanstieg über Erwartungen, ein kräftiger Anstieg der Bruttoeinnahmen - und dennoch finden Analysten Schwachstellen in den jetzt vorgelegten Quartalszahlen des größten italienischen Versicherers Generali. Vor allem die Rentabilität in der Schadensversicherung bleibt hinter den Erwartungen zurück.
Der italienische Versicherungsriese Generali gibt nach dem Rekordjahr 2023 im ersten Quartal weiter Gas und sieht sich voll auf Kurs in Richtung seiner Jahresziele. Das erklärte Finanzvorstand Cristiano Borean bei der Vorlage der Zahlen. Demnach stiegen die Bruttoeinnahmen in den ersten drei Monaten um 21,4 Prozent auf 26,4 Milliarden Euro. Die Prognosen lagen bei 23 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn stieg um fünf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Uner dem Strich ging das bereinigte Nettoergebnis um neun Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurück wegen eines Einmaleffekts in der Vorjahresperiode. Doch auch mit diesem Wert konnte Generali die Analystenerwartungen toppen.
Dennoch erfüllten die Quartalszahlen nicht die Erwartungen aller Analysten. Die US-Bank JP Morgan bemängelte laut Nachrichtenagentur Reuters am Quartalsergebnis eine schwächer als erwartet ausgefallene Rentabilität in der Schaden- und Unfallversicherung. Das starke Wachstum der Bruttoeinnahmen geht unterdessen auch auf diverse Akquisitionen zurück. Zuletzt hatte Generali den US-Vermögensverwalter Conning und den Sachversicherers Liberty Seguros übernommen, der ab Februar erstmals konsolidiert wurde und einen positiven Ergebnisbeitrag lieferte. Generali hält weiter Ausschau nach potenziellen Übernahmezielen. Voraussetzung sei, dass diese „wertschöpfend" seien, wie Konzernchef Philippe Donnet betonte.
Fazit
Generali bleibt weiter ein aussichtsreiches Investment, auch wenn sich einige Kennzahlen zuletzt durchwachsen entwickelten. So ging die Solvabilitätsrate, eine Maßzahl für die Finanzkraft, durch die Übernahme von Liberty Seguros auf 215 (Vorjahr: 220) Prozent zurück. Die Schaden-Kosten-Quote blieb dagegen mit 91 (Vorjahreszeitraum: 90,7) Prozent weitgehend konstant.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.