Heute ist Kapitalmarkttag bei der Allianz: Der Versicherungsriese hat sich ehrgeizigere Gewinnziele gesetzt - und übertraf damit teilweise die Erwartungen von Analysten.

Noch vor dem Start der Konferenz hat der DAX-Konzern erste Eckwerte seiner „neuen ambitionierten Finanzziele für 2024 bis 2027" veröffentlicht, wie es hieß. Demnach soll das Ergebnis je Aktie in diesem Zeitraum jährlich sieben bis neun Prozent zulegen. Die Investmentbank Goldman Sachs hatte im Vorfeld mit sechs bis acht Prozent gerechnet.

Die Eigenkapitalrendite soll nach den neuen Allianz-Zielen mindestens 17 (2024: 16,5) Prozent erreichen. Auch die Ausschüttungspolitik will der Konzern offensiver gestalten: Mindestens 75 Prozent des bereinigten Nettogewinns sollen künftig in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Anteilseigner fließen.

„Wir wollen ein noch höheres resilientes und kapitaleffizientes Wachstum für unsere Aktionäre umsetzen", wird Allianz-Chef Oliver Bäte in einer Pressemitteilung zitiert. „Intelligentes Wachstum, erhöhte Produktivität und stärkere Widerstandsfähigkeit" seien dazu die drei entscheidenden Hebel. Auch für das zuende gehende Geschäftsjahr 2024 äußerte sich der Allianz-Chef optimistischer: So dürfte der operative Gewinn im laufenden Jahr mindestens 15,5 Milliarden Euro erreichen. Zuletzt hatte der Vorstand die obere Hälfte der ursprünglichen Zielspanne von 13,8 bis 15,8 Milliarden Euro ins Auge gefasst. Für das Jahr 2027 hält Bäte eine Steigerung auf mindestens 18,5 Milliarden Euro für möglich. 

Die Privatbank Berenberg hat unterdessen ihre Kaufempfehlung für die Allianz-Aktie bei einem Kursziel von 376 Euro bestätigt - ein Abstand von 25 Prozent zum aktuellen Kurs von rund 300 Euro. Analyst Michael Huttner hält die Vorstandsprognose von 18,5 Milliarden Euro Gewinn bis 2027 für zu vorsichtig.  Er erwartet vielmehr sogar einen operativen Gewinn von 20 Milliarden Euro, was einer Steigerungsrate von rund acht Prozent entspreche. Die Aktie sei vielversprechend bewertet. Kombiniert mit neuen Ausschüttungszielen biete der Versicherungskonzern Anlegern eine attraktive Kombination aus Gewinnwachstum und Cashflow-Rendite.

Fazit

Die Allianz-Aktie lag am Dienstag in einem stagnierenden Marktumfeld rund ein Prozent im Minus. Analysten äußerten sich überwiegend positiv zu den angehobenen Zielen. Jefferies bestätigte ebenfalls seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 310 Euro. Der Versicherungskonzern gebe sich ambitioniert für die Zeit bis 2027, vieles davon sei aber schon in den Konsensprognosen enthalten. Die Schweizer Großbank UBS hat Allianz dagegen auf „Neutral" mit einem Kursziel von 300 Euro belassen. Die Dreijahresziele, die der Versicherer auf dem Kapitalmarkt vorgestellt habe, entsprächen weitgehend den Erwartungen, hieß es hier.

Allianz (WKN: 840400)

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