Der Automobilzulieferer will Geschäftsaktivitäten bündeln. Dies zieht auch einen Stellenabbau mit sich. 

Der DAX-Konzern will die Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmensbereichs Automotive steigern. Dies hatte Conti bereits im Februar angekündigt. Dafür werden künftig die Aktivitäten in der Rhein-Main-Region gebündelt. Die Arbeit an den hessischen Standorten Wetzlar und Schwalbach soll schrittweise bis Ende 2025 nach Frankfurt und Babenhausen verlagert werden. 

Die Mainmetropole, Sitz des Geschäftsbereichs Automotive, soll zum Kompetenzzentrum für Zukunftstechnologien werden. In Babenhausen bündelt Conti ausschließlich das Geschäftsfeld User Experience für Displays und Cockpits. Tätigkeiten, die nicht dazu gehören, wandern nach Frankfurt. 

Die Zusammenlegung der Standorte werde Synergien heben, Arbeitsprozesse vereinfachen und Kosten senken, teilte der Konzern mit. Die dann nicht mehr genutzten Flächen in Wetzlar und Schwalbach will Conti verkaufen. 

Mit den Maßnahmen verbessern wir unsere Kostenstruktur deutlich und stärken vor allem die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung

Philipp von Hirschheydt, Leiter Automotive
Continental (WKN: 543900)

Weniger Stellen, mehr Effizienz

Im Zuge der Effizienzmaßnahmen hatte der Konzern angekündigt, Stellen zu streichen. Die nun geplanten Maßnahmen betreffen rund 2.300 der 8.000 Arbeitsplätze des Automotive-Bereichs in der Rhein-Main-Region. 1.200 davon sollen ganz wegfallen, der Rest auf die beiden Standorte Frankfurt und Babenhausen verteilt werden. 

Das Management will den Automotive-Bereich auf Effizienz trimmen. Der Anteil der Aufwände für Forschung und Entwicklung soll mittelfristig auf unter zehn Prozent des Umsatzes sinken. Im vergangenen Jahr waren es noch rund zwölf Prozent. Für 2028 peilt Conti gar nur noch neun Prozent an. 

Fazit

Die Ausrichtung auf mehr Effizienz ist sinnvoll. Bis die Maßnahmen umgesetzt sind und sich auszahlen, dauert es aber noch. Analysten sehen bei den Papieren (erwartetes KGV für 2024 unter acht) insgesamt Potenzial, ihr durchschnittliches Kursziel liegt bei über 84 Euro.