Nubeqa, einer der Hoffnungsträger in Bayers Pharma-Portfolio, könnte bald eine erweiterte Zulassung erreichen. Am Mittwoch gaben die Leverkusener bekannt, dass das Medikament den primären Endpunkt einer Phase-III-Studie erreicht hat. Der Konzern traut dem Präparat ein Spitzenumsatzpotenzial von mehreren Milliarden zu.

In der Aranote-Studie wurde der Einsatz von „Darolutamid“ zusammen mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) im Vergleich zu Placebos und ADT untersucht. Die Daten zeigen, dass das Präparat „signifikant das radiologische progressionsfreie Überleben“ von Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs verlängere, so Bayer. Damit hat die Studie, die gemeinsam mit dem finnischen Partner Orion Pharma durchführt wird, den primären Endpunkt erreicht.

Im Frühjahr 2023 hatte Bayer von der europäischen Arzneimittelbehörde die Zulassung erhalten, Darolutamid, das unter dem Handelsnamen „Nubeqa“ vertrieben wird, in Kombination mit einer Chemotherapie zu Behandlung von Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs einzusetzen. Wie der Konzern am Mittwoch mitteilte, bereitet er auf Basis der neuen Studiendaten die Einreichung einer Zulassungserweiterung vor. Dies solle weltweit geschehen, heißt es weiter.

Nubeqa zählt zu den Hoffnungsträgern im Pharma-Portfolio der Leverkusener, dem aufgrund von auslaufendem Patentschutz bei den bisherigen Top-Sellern „Xarelto“ und „Eylea“ in den nächsten Jahren Umsätze wegzubrechen drohen. Nubeqa hat sich seit dem Marktstart dynamisch entwickelt: von 76 Millionen Euro Umsatz im ersten Quartal 2022 auf 283 Millionen im Q1 2024. Bayer rechnet für das Prostatakrebs-Medikament mit einem Spitzenpotenzial von bis zu drei Milliarden Euro.

Bayer (WKN: BAY001)

Die positiven Daten der Aranote-Studie verleihen der Aktie der Leverkusener Auftrieb. Nach zwei Verlusttagen in Folge notieren die Papiere am Mittwochmorgen kurz nach Beginn des Xetra-Handels leicht im Plus. Ein Ende des seit Februar anhaltenden Seitwärtstrends ist allerdings weiterhin nicht in Sicht. Anleger, die vor einem Jahr bei Bayer eingestiegen sind, müssen einen Verlust von 48 Prozent verkraften.

Investment in KI-Start-up

Bereits am Dienstag wurde bekannt, dass sich Bayer an der jüngsten Finanzierungsrunde von Huma Therapeutics beteiligt hat. Insgesamt sammelte das Londoner Start-up dabei 80 Millionen Dollar ein. Zu den Investoren zählen neben Bayer unter anderem AstraZeneca und der Venture-Capital-Arm des japanischen Mischkonzerns Hitachi. Huma setzt auf generative künstliche Intelligenz, um Entwicklern von Apps für das Gesundheitswesen dabei zu helfen, Kosten zu senken, die Entwicklung zu beschleunigen und die weltweiten Vorschriften einzuhalten.

Fazit

Bayer kann die positiven Nachrichten aus der Pharma-Division gut gebrauchen. Die nächste Gelegenheit, die Anleger positiv zu überraschen, hat der Konzern in gut drei Wochen: am 6. August werden die Zahlen für das zweite Quartal vorgestellt. Ob diese ausreichen, um den Seitwärtstrend nach oben aufzulösen, bleibt abzuwarten. Ein Neueinstieg drängt sich aktuell nicht auf.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.