Es ist der erwartet maue Jahresauftakt, auf den das Management die Aktionäre bereits im Vorfeld eingestellt hatte. In fast allen Bereichen blieb Bayer im ersten Quartal hinter den Ergebnissen des Vorjahreszeitraums, aber auch den Prognosen des Markts zurück. Immerhin: Beim Gewinn je Aktie übertrafen die Leverkusener die Erwartungen.
Für das erste Jahresviertel weist Bayer einen Konzernumsatz von 13,77 Milliarden Euro aus, ein nominales Minus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023. Währungsbereinigt ergibt sich noch ein Abschlag von 0,6 Prozent. Die von Bloomberg befragten Analysten hatten im Konsens 14,01 Milliarden Euro auf dem Zettel.
Während der Pharmaceuticals-Bereich währungsbereinigt 3,9 Prozent zulegen konnte – nominal blieb er mit 4,36 Milliarden Euro 1,1 Prozent hinter dem Q1-Wert aus 2023 zurück – verfehlten sowohl die Consumer Health- als auch die Crop Science-Sparte die Vergleichswerte des Vorjahres. Beim Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten lief ein währungsbereinigtes Minus von 1,8 Prozent auf, im Agrar-Segment waren es sogar drei Prozent.
Überraschend kamen die Ergebnisse allerdings kaum. Bereit auf der Hauptversammlung des Konzerns vor zweieinhalb Wochen hatte das Management für die Divisionen Crop Science und Consumer Health eine „verhaltenen Entwicklung“ prognostiziert. Eine Überraschung gelang den Leverkusenern dann allerdings doch: Der Gewinn je Aktie von 2,04 Euro übertraf die Konsenserwartung der Analysten von 1,68 Euro.
Die insgesamt niedrigen Erwartungen erklären auch, wieso die Bayer-Aktie am Dienstagmorgen auf der Handelsplattform Tradegate zwischenzeitlich bis auf 29,90 Euro kletterte und zur Stunde weiter rund ein Prozent fester notiert. Die Papiere setzen damit nicht nur ihre jüngste Erholung fort, sondern lösen auch den seit Anfang Februar gültigen Seitwärtstrend nach oben auf.
Fazit
Die Zahlen waren im Großen und Ganzen so erwartet worden. Ebenso, dass Bayer den eigenen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigen würde. Währungsbereinigt rechnet der Konzern nun mit Umsätzen zwischen 10,2 Milliarden und 10,8 Milliarden Euro, das bereinigte Ergebnis je Aktie soll zwischen 4,80 und 5,20 Euro liegen. Gelingt es den Bullen tatsächlich den Seitwärtstrend nachhaltig aufzulösen, würde ein frisches Kaufsignal generiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.