Was ist denn da los? SAP steht heute vormittag deutlich unter Druck. Um bis zu fünf Prozent rutschte der DAX-Wert zwischenzeitlich ab – dabei hatte der Titel gerade erst ein neues Jahreshoch erklommen und die Marke von 200 Euro geknackt. Hintergrund der überraschenden Kursverluste bei Europas größtem Software-Spezialisten ist eine Meldung aus den USA.

Demnach untersucht das US-Justizministerium Geschäfte von SAP und dem IT-Wiederverkäufer Carahsoft, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Es gibt demnach den Verdacht, dass es Preisabsprachen zwischen den beiden Unternehmen gegeben haben soll – was illegal wäre.

Dem Bericht zufolge werden die Vorgänge bereits seit mindestens 2022 unter die Lupe genommen. Konkret geht es um Geschäfte mit dem US-Militär und andere US-Regierunseinrichtungen, bei denen es möglicherweise Absprachen gegeben haben soll, um überhöhte Preise zu verlangen.

Bloomberg bezieht sich dabei auf Akten, die vor dem Bundesgericht Baltimore eingereicht wurden.

Auch Büros von Carahsoft in Washington sollen durchsucht worden sein, meldete Bloomberg. Die US-Firma arbeitet seit Jahren eng mit US-Regierungsstellen zusammen und kümmert sich darum, dass Behörden und Verwaltungen sowie deren Mitarbeiter mit der nötigen Software und anderer Technik ausgestattet sind.

Weder SAP noch Carahsoft haben sich bislang offiziell geäußert. Allerdings hatten die Walldorfer schon mal Probleme mit der US-Justiz. Damals ging es in Korruptionsvorwürfe in verschiedenen Ländern. SAP erklärte sich bereit, über 220 Millionen Dollar Strafe zu zahlen.

SAP (WKN: 716460)

Fazit

Anleger nutzten die Chance, um bei dem deutschen Software-Konzern Gewinne mitzunehmen. Immerhin hat die DAX-Aktie seit Jahresstart rund 45 Prozent zugelegt. Trotz des jüngsten Kursknicks ist der langfristige Aufwärtstrend aber noch intakt.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: SAP.