Vor allem Investmentbanking und Kostenfortschritte bescheren der Deutschen Bank im ersten Quartal einen Gewinnanstieg um zehn Prozent. Im Privat- und Firmenkundengeschäft knirscht es dagegen. Der Zinsüberschuss geht zurück. Kein gutes Zeichen.


Die Deutsche Bank ist beflügelt von der Sparte Investmentbanking und von Kosteneinsparungen mit einem Gewinnplus vor Steuern von zehn Prozent auf zwei Milliarden Euro ins Jahar gestartet.  Damit hat das größte deutsche Geldhaus die Erwartungen der Analysten trotz einiger Bremsspuren im Privat- und Firmenkundengeschäft leicht übertroffen. Konzernchef Christian Sewing zufolge ist es das beste Quartalsergebnis seit über einem Jahrzehnt. Die Nachsteuerrendite kletterte auf 8,7 (Vorjahresquartal: 8,3) Prozent. Die Aufwand-Ertrag-Relation verbesserte sich auf 68 (Vorjahresquartal: 71) Prozent.

Auf der viel kritisierten Kostenseite ist die Bank offenbar vorangekommen: Die Einsparungen aus Effizienzmaßnahmen, also Stellenabbau und Umbau des Filialnetzes, bezifferte das Institut auf 1,4 Milliarden Euro. Nach Einschätzung von Analysten bleiben Kosteneinsparungen weiter ein Hauptthema für die Bank. Die Deutsche-Bank-Aktie geriet zum Handelsauftakt am Donnerstag unter Druck und lag rund 1,5 Prozent im Minus. Bis zum Nachmittag drehte sie und arbeitete sich mit plus sechs Prozent an die DAX-Spitze herauf. 

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Zinsüberschüsse gehen zurück

Die Erträge in der Sparte Investmentbanking kletterten um 13 Prozent auf drei Milliarden Euro. Hier profitierte die Deutsche Bank vom weltweit anziehenden Geschäft mit Fusionen und Übernahmen, das bereits die Erträge der großen US-Investmentbanken wie Goldman Sachs angetrieben hat. Diese Sparte dürfte sich in diesem Jahr zu einer Gewinnmaschine entwickeln. In der Privatkundenbank sanken dagegen die Erträge um zwei Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Auch die Unternehmensbank kämpfte mit rückläufigen Zinsüberschüssen.

Die Ziele bis 2025 bekräftigte Konzernchef Sewing: "Wir sind fest überzeugt, auf allen Ebenen weitere Fortschritte zu erzielen und haben unsere Ziele für 2025 fest im Blick."

Fazit

Solider Auftakt ins Jahr 2024. Vor allem das in den vergangenen beiden Jahren lahme Geschäft in der Sparte Investmentbanking hat wieder angezogen. Dass die Bank im Privat- und Firmenkundengeschäft Einbußen hinnehmen muss und der Zinsüberschuss zurückgeht, ist kein gutes Zeichen. Die Zinssenkungen der Notenbanken kommen erst noch und könnten hier im weiteren Verlauf des Jahres noch stärker zu Buche schlagen.