Deutschlands größte Airline steigert Umsatz, Ergebnis und Passagierzahlen deutlich. Der Aktie hilft das bislang nicht.
Im vergangenen Jahr flog das Unternehmen einen Umsatz von 35,4 Milliarden Euro ein, rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei beförderte die Kranich-Airline 123 Millionen Passagiere, ein Fünftel mehr als 2022. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) zog dadurch von 1,5 Milliarden auf 2,7 Milliarden Euro an, der bisher dritthöchste Wert bei der Lufthansa.
Dabei profitierten die Kölner auch von Rekordergebnissen bei einzelnen Fluglinien wie Eurowings oder Australian Airlines sowie bei Lufthansa Technik, der Sparte für Wartungs- und Reparaturdienstleistungen. Die bereinigte Ebit-Marge verbesserte sich um mehr als zwei Prozentpunkte auf 7,6 Prozent.
Dividende ist zurück
Von der verbesserten Geschäftsentwicklung sollen auch die Aktionäre profitieren. Daher plant das Unternehmen, erstmals seit 2019 wieder eine Dividende zu zahlen. Auf der Hauptversammlung am 7.Mai will der Vorstand eine Ausschüttung von 30 Cent je Aktie vorschlagen. Für das abgelaufenen Jahr steht ein Ergebnis von 1,40 Euro pro Anteilsschein in den Büchern. Auf Basis des Jahresschlusskurses beträgt die Rendite rund vier Prozent. Gemäß der Dividendenpolitik sollen 20 bis 40 Prozent des Konzerngewinns ausgeschüttet werden.
Ausblick durchwachsen, Streiks belasten
Für das laufende Jahr stellt das Management eine signifikante Steigerung der Umsätze in Aussicht. Das operative Ergebnis soll dagegen auf dem Niveau des abgelaufenen Turnus verbleiben. Entsprechend wird sich das formulierte Ziel einer bereinigten Ebit-Marge von acht Prozent noch verschieben.
Im ersten Jahresviertel stellt sich die Lufthansa auf höhere operative Verluste ein, auch aufgrund von Ergebniseinbußen im Zuge von Streiks. Kosten durch Arbeitsniederlegungen hätten sich im bisherigen Jahr schon auf rund 100 Millionen Euro summiert. Obendrauf kämen einige hundert Millionen Euro Umsatz, die der Airline entgangen sind, weil Gäste bei anderen Fluglinien buchten.
Fazit
Trotz guter Ergebnisse bleibt die Aktie der Lufthansa heute am Boden, gibt leicht ab. Analysten der US-Bank Morgan Stanley zeigten sich weitgehend zufrieden. Die Prognose mit einem stagnierenden Ebit stimme im Großen und Ganzen mit den Erwartungen überein. Aussagen zur Nachfrage seien nach wie vor positiv. Kollegen der Citigroup warnten vor Preis- und Margendruck. Mit einem Kursziel von 9,55 Euro traut der Analystenkonsens den Papieren einen höheren Flug zu.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.