Nach dem ersten Wahlgang in Frankreich hat die Pariser Börse deutlich zugelegt. Kursgewinne gab es vor allem bei den drei größten Banken des Landes, BNP Paribas, Credit Agricole und Societe Generale. Auch Deutsche Bank und Commerzbank profitierten. „Unsere Analysten erwarten eine Erleichterungswelle", hieß es bei BNP Paribas.

Die rechspopulistische Gruppierung RN der Politikerin Marine Le Pen war aus der ersten Runde der vorgezogenenen Parlamentswahlen mit 33 Prozent der Stimmen als stärkste Kraft hervorgegangen. Ein Bündnis von Linken und Grünen landete mit 28 Prozent auf dem zweiten Platz, die liberale Gruppierung von Präsident Emmanuel Macron belegte mit 20 Prozent Rang drei.

Analysten warnten zwar vor einer politischen Lähmung und einem Stocken des Reformprozesses in Frankreich. An der Börse sorgte das Ergebnis aber für Kursgewinne. Der französische Leitindex CAC 40 zog bis zu 2,8 Prozent an. „Das Ergebnis ist wohl besser als befürchtet", sagten Händler.

Vor allem Banken profitierten. Die Aktien drei größten Banken des Landes, BNP Paribas, Credit Agricole und Societe Generale, legten in der Spitze zwischen fünf und acht Prozent zu. Auch die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank hielten sich mit Zuwächsen von zwei bis drei Prozent an der DAX-Spitze. Drei bis vier Prozent im Plus lagen italienische Geldhäuser wie Intesa Sanpaolo und Unicredit.

„Die erste Runde vom Sonntag hat entgegen einigen Prognosen keine Mehrheit für die Rassemblement National (RN) gebracht", erläuterte Volker Meinel von BNP Paribas das Wahlergebnis. „Nach der zweiten Runde sind deshalb mehrere Konstellationen denkbar. Unsere Analysten erwarten deshalb eine Erleichterungswelle, die auch an den Finanzmärkten spürbar sein dürfte."

Fazit

Ein Parlament ohne klare Mehrheit bleibe das wahrscheinlichste Ergebnis, kommentierte Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding das Ergebnis. „Das Risikoszenario, dass die vereinigte Linke die Macht übernehmen und ihre kostspielige Agenda umsetzen könnte, scheint weiter zurückgegangen zu sein."

Laut VP-Bank-Chefökonom Thomas Gitzel dürften die Wahlen in Frankreich an den Finanzmärkten nicht lange nachwirken. „Die Finanzmärkte werden sich wieder anderen Dingen zuwenden, wenn es etwa um die Bewertung des Euro geht. Dazu gehört vor allem die Geldpolitik. Die EZB wird mit Zinssenkungen zurückhaltend umgehen. Zurückhaltender jedenfalls, als wir, aber auch die Finanzmärkte ursprünglich erwartet hatten."

Commerzbank (WKN: CBK100)

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.